Sara Masüger

Text – Werke – CV

Storage to think about home

Ein physisches Archiv der Erinnerung entsteht in Sara Masügers Schaffen. Gips, Styropor, Bauschaum, Gummi aber auch Bronze sind die Materialien zur Umsetzung von Fragmenten architektonischer und menschlicher Körper. Übergrosse Skulpturen gesellen sich neben filigranen Objekten im Raum. In der Umkehrung des Grössenverhältnisses bergen die Objekte nicht nur eine surreale Perspektive sondern exponieren auch ihre Verwundbarkeit. Immer wieder sind es Bruchstücke, Fehler, Stützen und Prothesen, die den Objekten innewohnen und Halt bieten.

Die im Raum sich ausbreitende plastische Erweiterung einer Türfalle hält das Gleichgewicht des überdimensionierten Türschlosses. Ein abgetrennter Finger fügt sich immer wieder in die Gliedreihe der ausgegossenen Gummihandschuhe, die in ihrer Serialität das Wiederholen von immergleichen Fehlern und Leerstellen demonstrieren. Eine fragil anmutende Kette hängt der Schwerkraft folgend vom Leitungsrohr herunter und gibt erst bei der Berührung ihre bronzene Stofflichkeit preis. Das fort- und immerwährend Eingeschlossene findet seine Repetition in den Bronzeringen. Die Sprache nimmt in Sara Masügers Werk eine wichtige Position ein. In der Textarbeit He knows a language without past ist die Erkenntnis an eine sich ständig neu erfindende und erneuernde Vergangenheit eng an die Veränderung von Sprache und Erinnerung geknüpft.

Sara Masüger schafft in ihrer Installation eine Atmosphäre des Unheimlichen und gleichzeitig ein Setting des Imaginären und Absurden.

Nadia Veronese