Dagmar Heppner

Text – Werke – CV

Gras, 2009

John Cassavetes Filme der 1970er Jahre sind wichtige Bezugspunkte im Schaffen von Dagmar Heppner. Wie der Regisseur lässt sie das Durchforsten des sozialen Raumes das Drehbuch zu ihrem Werk bestimmen. Ihre Protagonisten sind abwesend, sie fängt den Alltag auf Nebenschauplätzen ein. Ein vorgefundenes Wiesenstück mit platt gedrückten Grashalmen und Blütenblättern zeugt von der vergangenen Präsenz einer Person im hohen Gras. Es sind Improvisationen in der Natur, eingefangen mit der Kamera in Schwarzweiss und Farbe in der zweiteiligen Arbeit Gras, 2009, die ihre Aufmerksamkeit erregen.

Dagmar Heppners Auseinandersetzung mit Vorgefundenem, ihr Blick für das Unwesentliche und Fehlende, durchzieht ihr Werk und lässt unauffällige Dinge kostbar werden. Mittels unterschiedlicher Medien zeichnet sie kulissenartige Szenerien, installative Settings mit Zitaten aus Literatur und Film, mit Bezügen zur Konzeptkunst, mit der Nähe zum Alltag und zum Ready made.

Nadia Veronese